Budapest Ostern 2023
Ende 2022 unternahm eine Freundin von uns eine Donau Schiffstour bis nach Budapest. Sie schwärmte uns von Budapest vor und da bekamen wir Lust uns die Stadt einmal persönlich anzuschauen.
Der obligatorische Reiseführer wurde gekauft, der Zeitpunkt festgelegt (nämlich Ostern 2023), der Flug gebucht und die Unterkunft klar gemacht.
Da der Flug von Düsseldorf schon um 06.50 losgehen sollte, übernachteten wir den Abend vorher in Düsseldorf. Das Auto konnten wir am Hotel für die Reisezeit parken und wurden morgens um 04.40 zum Flughafen geshuttlet.
Dort erwartete uns schon eine ultralange Schlange vor dem Eurowings Check-In. Aber es ging dann doch sehr zügig voran. Wir starteten pünktlich und landeten Dank einem ordentlichem Rückenwind nach 1.30 in Budapest.



Gründonnerstag
Im Budapester Flughafen kauften wir ein Minibus Ticket um direkt und schnell zu unserer Wohnung zu gelangen. Dann wurde Geld getauscht und für die junge Jutta ein ÖPNV Ticket gekauft. Senioren ab 65 können den ÖPNV kostenlos benutzen. Hihi 😜.
Die Fahrt vom Airport zur Wohnung war schon imposant. Sie war schon ein Höllenritt unter Missachtung jeglicher Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Aber wir waren somit schnell am Ziel. Gingen dann in das Haus mit der angegeben Hausnummer, fuhren mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock um dann festzustellen das wir definitiv im falschen Haus waren. Also das ganze zurück und zwei Eingänge weiter gab es die Hausnummer nochmal. Da sah es schon besser aus, der 3. Stock war hier der richtige, leider gab es hier keinen Fahrstuhl.
Die Schlüssel der Wohnung waren wie beschrieben in einer Box die sie mit dem richtigen Code freigab. Es ist alles wirklich gut organisiert.



Die Koffer ausgepackt, die schnellen Schuhe angezogen und ab ging es in die nahe Innenstadt, vor bei an der Sissistatue mit der Bahn zur großen Markthalle. Falls ich es noch erwähnt habe, ich liebe lokale Markthallen und lasse mir keine entgehen, egal wo.

Vorher wurde aber noch in einer kleinen Boulangerie französisch gefrühstückt, Baguette, Croissant, heisser Kakao und Cappuccino.


Das Angebot in der MH war einfach nur überwältigend. Fleisch, Wurst, Schinken, Paprikapulver verschiedenste Sorten, Gemüse wie gemalt und die mit Abstand dicksten Radieschen ever. Und eine schöne Hallenarchitektur gab es gratis dazu.


Also, schnell noch was eingekauft und dann wieder zurück zur Wohnung. Da wir hier mitten im jüdischen Viertel wohnen, welches bekannt für seine Gastronomie ist, war es ein leichtes was fürs Abendessen zu finden.
Der Versuch zu irgendeinem Zeitpunkt im Restaurant Mazel Tov einen Tisch zu bekommen scheiterte kläglich. Die waren komplett ausgebucht. Leider. Aber wenn man zu spät kommt……

Dann fanden wir Platz im Café Vian einem traditionellen Restaurant. Eine gute Wahl, ein sehr aufmerksamer Kellner und Good Food.
Der Absacker war ein Palinka. Naja was soll ich sagen, danach war das Palinka Seminar gestorben. Es ist einfach nicht meins. Irgendwie frisches Benzin mit Kirschgeschmack. Uaaahhhhh 😶🌫️
Danach, ab in die Falle und ein sehr langer Tag fand sein Ende.





Karfreitag
Karfreitagmorgen ging es dann recht früh los zur Margareteninsel, die mitten in der Donau liegt.
Vorher wurden auf Grund der Wetterlage noch 2 Tickets für das Parlamentsgebäude gekauft. Eine gute Idee wie sich hinterher rausstellen sollte. Später wurde es unübersichtlich voll. Wir buchten eine deutschsprachige Führung. Hier war es wenigsten warm und trocken. Draußen eher nichts von beidem. Der Petrus hatte seinen Teller nicht leer gemacht, der Sack. Kalt und regnerisch war es dann den halben Tag. Am frühen Nachmittag ließ dann der Regen nach. Im Sommer ist die Insel bestimmt sehr schön. Heute eher nicht. Das interessanteste war der kleine Zoo mit Störchen die brüteten, einem Pferd das wie ein Esel aussah und einigen kleineren Raubvögeln.








Pünktlich um 13.00 fing die deutschsprachige Führung an. Jeder bekam so ein Gerät mit Kopfhörer damit die Dame nicht so brüllen musste. Das Parlamentsgebäude, welches heute noch von selbigen genutzt wird ist wirklich ein Prunkstück, voller Blattgold und einer pompösen Innenarchitektur. Aber wirklich sehr schön. Nach 1,5 Stunden und hunderten von Treppenstufen war die Führung dann auch vorbei. Dann ging es mit einem kleinen Abstecher in die City, da war Frühlingsmarkt, wieder zur Wohnung, etwas Kraft schöpfen für den Abend. Die ersten 12,8 km waren geschafft. Puuuhhh.







Auf diesem Bild sieht man einen Zigarrenhalter. Früher durfte hier noch geraucht werden.
Den Abend verbrachten wir dann vor dem Parlament am gegenüberliegenden Donauufer und warteten in einer Creperie, Himbeersaft schlürfend das es dunkel und der Palast beleuchtet wurde. Gegen 19.30 war es dann soweit. Auf dem Weg zum Palast begegneten uns hunderte Asiaten die mit Bussen zu dieser Stelle gebracht wurden um hier Fotos zu machen. Ein echtes Schauspiel.




Die Bilder waren schnell im Kasten und wir zogen weiter zur Freiheitsbrücke. Ein großartiges Bauwerk vergangener Tage, bestehend aus soliden Eisenteilen verbunden mir riesigen Schrauben. Kein seelenloses Ding. Die hat echt Charakter. Gut in Schuss und schön zu fotografieren.

Irgendwann fing Juddi dermassen an zu frieren das wir den Rückzug antraten. Mit der Straßenbahn ein paar Stationen gefahren, immer wieder ein Erlebnis. Völlig betrunkene Italiener/innen unterhielten die Leute in der Bahn. Mein Gott waren die voll.
Raus aus der selben und dann in ein Craft Beer Restaurant mit läkkeren Kleinigkeiten. Das Bier war der Hammer, das Essen auch.
Anekdote: Am Tisch gegenüber saß sein Paar mit seiner rund 20 jährigen Tochter. Vatti machte unentwegt sexy Bilder von seiner Tochter, mit offenem Dekolleté und herausquillendem Busen. Gaaaanz doll 🙈
Wir, hundemüde, absolvierten die letzten Meter und dann ab in die Falle. Ein toller Tag ging zu Ende und wir hatten 18,5 km auf der Uhr. Nur mal so fürs Protokoll.



Ostersamstag
Der Ostersamstag war der regenreichste und kälteste Tag der Reise. Es regnete bis zum frühen Nachmittag unaufhörlich und irgendwie wurde der Regen auch nicht wärmer.
Gut gelaunt gingen wir morgens aus dem Haus, aber es dauerte eine Weile bis wir mit unseren Zielen zufrieden waren.
Erster Versuch:
Eigentlich wollten wir uns die große Synagoge in unserer Nähe anschauen. Wir waren es ja schon gewöhnt das man überall Eintritt bezahlen muss. Aber da war das Maß dann doch voll. Der Eintritt sollte 25€ pro Person betragen. Da bekommt aber einer den Hals nicht voll. Nein, ohne uns.
Zweiter Versuch:
Das New York Café. Eine tolle Architektur und vielleicht auch ein guter Kaffee, aber die Schlange vor dem Café war locker 100 m lang. Nee, also wieder umgedreht.

Dritter Versuch:
Das war die Ruinen Bar Szimpla Kert. Was für eine Location. Vergleichbar mit dem Schlachthof München. Abgerockt, Punk, Second Hand Läden, Gastronomie und jede Menge Krimskrams. Da war die Hütte auch voll, aber auf, na ja, nette Art und Weise. Viel enger und kleiner als in München, aber trotzdem nicht aufdringlich. Kann man schlecht beschreiben, muss man erlebt haben. Ein Muss in Budapest.














Der Regen ließ über den ganzen Tag nicht nach, wärmer wurde es auch irgendwie nicht. Da war das Light Art Museum um 17.00 genau die richtige Entscheidung.
Wahrscheinlich eine alte Markthalle, gut erhalten oder renoviert, die zur Artgalerie umgestylt wurde. Auf zwei Etagen wurden Lichtinstallationen gezeigt, die meisten in kleinen Räumlichkeiten, mal mehr, mal weniger spannend. Aber eher individuell und noch nie gesehen. In der Mitte der Halle war ein großer begehbarer Ballon der im inneren eine einzigartige Lightshow darbot.
Immerhin war es dort warm und trocken 😉. Der Rundgang dauerte rund 1,5 Stunden und war wirklich kurzweilig und fotografisch auch sehr interessant.






Aber als wir die Lightshow verließen hatte sich irgendwie nix getan. Grau, kalt, Regen. Da konnte nur noch eines helfen:
Schönsaufen
Ab in die nächste Tapasbar, ein paar Kleinigkeiten zu essen bestellt und leckeres Bier und einen Cocktail und im Abgang noch einen Sangria. Das passte um uns ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Geht doch. Somit fand dieser Tag doch noch einen einigermaßenen Ausklang.



Ostersonntag