Reisen

Dolomiten 2023

  • Tag 1,5
    Gestartet sind wir Samstag Abend von Greven aus gegen 22.00. Nachdem wir uns bei Nachbarin Margot‘s 70. Geburtstag den Bauch nochmal vollgeschlagen hatten.
    Die 11,5 stündige Fahrt nach Toblach ging reibungslos von statten. Es regnete viel, aber wir erreichten ohne Probleme unser Ziel.
    Viel zu früh klingelten wir bei unserer Gastgeberin, welches sie gleich anmerkte und uns noch für eine Stunde fort schickte, aber sehr freundlich halt.
    Wir nutzten die Gelegenheit und schlenderten durch Toblach. Ein Verweilort war schnell gefunden: Birgit’s Partisserie. Wir bestellten einen Espresso Macchiato und einen Latte Macchiato und genossen das rege Treiben am Marktplatz. Birgit hatte durchaus noch andere Köstlichkeiten zu bieten, z.B. die Drei Zinnen aus Schokolade, die wir aber verschmähten und auf einen späteren Besuch verschoben.
    Nach der Stunde bezogen wir unser Zimmer (warum man ältere Leute immer in die obersten Etagen, ohne Aufzug verfrachtet bleibt mir rätselhaft, wenn die mal dort versterben ist es doch viel schwieriger sie von dort zu entfernen) Das Zimmer ist klasse, der kleine Balkon ist für uns beide groß genug und der Ausblich durchaus OK.
    Es war schnell alles ausgepackt und verstaut und wir beschlossen uns den Toblacher See anzuschauen. Mit dem Auto keine 5 Minuten Fahrt. Ein Parkplatz war schnell gefunden und wir mischten uns unter die zahlreichen Menschen dort. Es war zu halt Sonntag. Der See war wunderschön eingerahmt von hohen Bergen und hatte die typische Bergseefarben. Variationen von Azur. Eine kurze Fusstemperaturprüfung ergab: Arschkalt war er auch. Vom Ufer aus konnten wir ein Wasserhuhnpärchen bei der Aufzucht ihren wunderschön orangegelbkopferten Brut beobachten. Ein anstrengender Job.
    Auf dem Rundgang um den See fanden wir noch eine Stelle die für einen sehr früh morgendlichen Shot der Milchstraße geeignet zu sein schien. Die örtliche Jausenstation bereitete sehr läkka aussehende und riechende Hendl zu, die wir aber verschmähen.
    Zurück zum Parkplatz. Ein Verkehrsschild machte uns auf den Ort Cortina d’Ampezzo aufmerksam. Es waren nur 24 Kilometer bis dorthin, also los. Auf der Fahrt wechselten sich tolle Landschaft und wundervolle Aussichten auf die Berge ab.
    Für den Ort selber möchte ich so wenig Buchstaben wie möglich verschwenden. Kurz gesagt, Bergtourismus mal von der schlechteren Art. Die Häuser und Wege hatten schon bessere Zeiten gehabt. Schrecklich und Zeitverschwendung. Allerdings der Veggieburger war Weltklasse.
    Auf dem Rückweg fuhren wir noch an einem Lost Place vorbei, den wir uns aber für später aufheben wollten.
    Das Abendessen war gut: Falsches Risotto mit Pfifferlingen. Aber dann riefen unsere Betten und wir folgten dem Ruf. So war der erste anderthalbte Tag dann auch zu Ende. Ein guter Anfang.
  • Tag 2

Nach dem Frühstück hätte es mit dem Bus 444 rauf auf den Berg Richtung Drei Zinnen Hütte gehen sollen. Da wir leider online nicht vorgebucht hatten mussten wir mit dem Auto in den nächsten Ort. Misurina. 

Zwei Kilometer von der dortigen Dolomiti Busstation fand ich dann einen Parkplatz am Rande der Landstraße, aber immerhin. 

Mit dem Bus waren es dann noch 15 Minuten bis zur ersten Station. Von dort aus ging es dann zu Fuß weiter.  

Zwei Wege führten von dort aus zur Hütte, der eine schön breit, den alle gingen, der aber ordentlich rauf und runter ging und der, für den wir uns dann entschieden haben. Der verlief oberhalb des anderen, war deutlich schmaler, aber ohne Rauf und runter. 

Das er der abenteuerliche von beiden war stellten wir schnell fest. Die Wegbreite variierte von fussbreit bis zu einem Meter. Es lagen immer wieder dicke Steine im Weg die es zu umgehen ging. Ein falscher Schritt und ab ging die wilde Fahrt ein paar hundert Meter nach unten. Das alles mit vollem Gepäck, was es nicht einfacher gemacht hat. Eine Wasserflasche machte dann den Abflug und zerschellte an den Felsen. Da hatten wir eine ungefähre Vorstellung wie es es uns ergehen könnte. Nach 2,5 Stunden waren wir echt froh es geschafft zu haben ohne das etwas passiert ist. 

Dann checkten wir in der Hütte ein und schauten uns unsere zugewiesenen Betten an. Wer in etwa so alt ist wie ich kann sich noch an Zeiten von Landschulheimen erinnern oder eher Messdienerurlaub auf Ameland. Metalletagenbetten im Kuhstall. Das fanden wir dort vor. 15 Etagenbetten in einem Raum, die es noch zu beziehen galt. Ich hatte schon ein Vorstellung das es einfach war, aber so einfach……

Egal.

Das Essen war klasse und alles andere auch. Das Panorama zum Beispiel war aller Anstrengungen wert. Himmlisch. Ein schöner Sonnenuntergang belohnte alle Anstrengungen. Gegen Abend leerte sich alles, die Tagesgäste machten sich auf den Heimweg und die anderen bereiteten sich auf die Nacht vor. Überall gab es Trüppchen die sich in zahlreichen Sprachen unterhielten. Wir lernten auch eine von ihnen kennen und hörten uns ihre Geschichten gerne an. Unter anderem einen jungen Franzosen der gut englisch sprach. Also es gibt sie, man muss nur wollen, ne. 

Wir stellten den Wecker auf 03.00 um aufzustehen und die Milchstrasse  zu fotografieren. Das alles in bei dem tollen Panorama. 

Gegen 21.00 gingen wir schlafen, oder so ähnlich. Alle anderen die dann so langsam eintrudelten taten es nach einer Weile, nur Juddi und ich machten kein Auge zu. Das leise schnarchen 😴 und grunzen zeigte bei uns keine Wirkung. 

Um 03.00 ging der Wecker und wir zogen uns leise an: Lange Unterhose, Zwiebeljacke, Mütze und Handschuhe sollten uns vor der nächtlichen Kälte schützen. Wir waren ja immerhin auf 2600 Meter Höhe hier in den Bergen. 

Der erste Schritt vor die Tür verhiess nix Gutes. Dichter Nebel lies eine Sicht von 15 m zu. Ende.  

Etwas entfernt vom Haus war es ein wenig besser, aber von Milchstraße und Sternen war nix zu sehen. Es wurde zwar leicht besser, aber der Sonnenaufgang begann schon und überstrahlte nach kurzer Zeit dann auch den Sternenhimmel. Selbst das morgendliche Alpenglühen fiel aus. Schade, aber bisher hatten wir  immer Glück. Jetzt halt mal nicht. 

Um 07.00 gab es Frühstück und wir überlegten noch den nahegelegenen Insta Hotspot zu besuchen, ein Schützenstandort aus dem ersten Weltkrieg der einen tollen Blick auf die Drei Zinnen ermöglichte. Davon gibt es dort zahlreiche, einen hatten wir schon auf dem Hinweg besucht. Schon ein irrer Ausblick. 

Wir beschlossen also uns auf den Heimweg zu machen, diesmal aber auf dem normalen Weg. Übrigens eine gute Idee. Es war jetzt ungefähr 11.00 und es kamen uns Unmengen an Wanderern entgegen die alle auf die Hütte wollten. Alter, was für ein Gedränge denen bevor stand.

Wir waren nur froh nicht ein Teil derer zu sein. 

Gegen Mittag schlugen wir dann in Toblach auf, müde, abgerockt, voll verschwitzt und etwas stinkend. Die Hütte hatte übrigens keine Duschen. Weiße Bescheid. 

Die folgende Dusche war dann ein echtes Lebenselixier, andere Klamotten an und ab in die Stadt. Aperol Spritz, der geht immer. Der Tag endete mit einem ordentlichen Gewitter ⛈️ , aber dadurch kühlte es sich etwas ab. Klasse. 

Auch wenn wir nicht unser fotografisches Ziel erreicht hatten, toll war es trotzdem. Die Sicht auf die Drei Zinnen und ihre Mitstreiter machte alles wett. Weltkulturerbe. Nicht zu unrecht. 

  • Tag 3

Heute sollte es zu den Erdpyramiden bei Percha gehen und nach Bruneck in die dortige Kirche Santa Maria Assunta, die auf Google Bildern sehr schön aussah. Der Wetterbericht sagte kein gutes Wetter voraus so dass wir entschieden erst nach Bruneck zu fahren und dann eventuell nach Percha. Auf dem Weg zu den Zielen entschieden wir dann kurzfristig doch erst nach Percha zu fahren und dann nach Bruneck. Gute Entscheidung. 

Erstes Auto auf dem Parkplatz und das Wetter war gut. Oben bei den Erdpyramiden angekommen fanden wir eine wirklich magische Landschaft vor. Die Pyramiden in Nebel und Sonne gehüllt. Besser ging es nicht. Wir genossen den sich uns bietenden Ausblick und die Stille. Wir machten unsere Bilder an zwei tollen Stellen und uns dann wieder auf den Heimweg. Mittlerweile kamen uns immer mehr Menschen entgegen und mein Grinsen wurde immer breiter, zumal das Wetter jetzt umschlug und ein alpines Gewitter abging. Ganz trocken haben wir es dann doch nicht ins Auto geschafft, aber fast. Wenn ich mir vorstelle wir wären noch unterwegs gewesen, nä! 

Dann fuhren wir nach Bruneck, unterwegs gabelten wir noch einen Fußgänger auf der bei dem Höllenwetter unterwegs war, luden ihn ins Auto und nahmen ihn noch ein paar Kilometer mit bis ins nächste Dorf wo er wohl wohnte. Er war wirklich dankbar und hörte gar nicht mehr auf sich zu bedanken. Ich würde sagen das waren bestimmt 5 Polipunkte für da oben 😉 

In Bruneck angekommen wurde das Wetter wieder sonnig. 

Ich sach mal: Alles richtig gemacht 😇

Bruneck ist ein wirklich schönes Städtchen aber ein Sündenpfuhl fürs Portmonee. 

Hölle 

Ein schönes Geschäft nach dem anderen und alle megafreundlich. 

Übrigens in der Kirche fand eine Trauerfeier statt und so schön war sie von innen auch nicht. Wir haben nur kurz hineingesehen und sind dann wieder umgekehrt. 

Am Abend fuhren wir dann zum Essen nach Innichen, sozusagen ein Dorf weiter, da sollte abends noch der Bär steppen. Der hatte aber wohl Urlaub. Kurz was gegessen und dann ab in die Falle. Ein wirklich schöner Tag ging dann auch mal zu Ende. 

  • Tag 4

Heute bin ich schon sehr früh aufgewacht und bin den heutigen Tag noch mal gedanklich durchgegangen. Soll ich es noch dazu nehmen oder reicht es was wir vorbereitet haben. Hält das Wetter oder regnet es doch noch vielleicht? Das wäre echt schlecht. 

Wir werden sehen wie es ausgeht. Jutta hat gesagt ich soll mich auf jeden Fall rasieren, das sähe besser aus. Eventuell auch für den Bestatter, die würden das echt nich so gut hinbekommen. Werde ich noch kneifen, nee auf keinen Fall. Ich freue mich schon sehr darauf. Ich wollte es schon in Perth machen, da ging es zeitlich nicht. 

Heute stand eine Ziplinetour auf dem Programm bei 

Wir waren pünktlich vor Ort. Mussten einige Fragen zum Check-in online beantworten. 

Auch heute war der Wettergott gut gelaunt. Vormittags bestes Wetter. 

Um 12 Uhr ging es dann los. Wir wurden eingekleidet, mit einem Geschirr an dem der edle Körper an der Zipline hängt und einem chicen Helm 🪖. Ich habe es nicht dazu genommen, eine GoPro nämlich die anstelle meines iPhone das ganze mitfilmen sollte. Wir waren ein kleines Grüppchen Juddi und ich, 2 Hamburger ohne Buns und drei italienische Kinder ohne Angst. 

Wir fuhren dann mit der Kabinenbahn auf den Berg, oben angekommen gingen wir zur ersten Abflugstation. Da wurden wir erst alle gesichert und dann nacheinander in Abflugposition gebracht und auf den Weg geschickt. Juddi war vor mir dran und machte echt eine gute Figur. Rampensau halt. Die hatte echten Spaß an der Geschwindigkeit, der Höhe und allem anderen auch. Mein Handy und Selfiestick brachte ich in Position. Und ab ging die erste wilde Fahrt. Alter, war das schnell, windig, nicht so richtig kontrollierbar, im Sinne von, ich drehte mich immer im Kreis, wollte aber eigentlich stumpf geradeaus rollen. Fehlanzeige. Kurz bevor ich dann auf den dicken Baum aufzuklatschen drohte setzte die Bremse ein. Und wie.  Mein Handy fand die Reise sollte ohne mich weitergehen und entfernte sich erst einmal aus der Selfiehalterung und flog durch die Gegend. (Die GoPro hätte das sicher besser hinbekommen). Ich legte eine Vollbremsung hin die ich so nicht erwartet hatte. Die anderen staunten auch nicht schlecht. Und ich war froh alles erstmal überlebt zu haben. Oje, das alle jetzt noch 6 mal. 

Einer der Begleiter machte sich sofort auf die Suche nach meinem iPhone und fand es auch sofort. Der Film der ja die ganze Zeit noch aufnahm ist eigentlich echt lustig geworden. Vor allem die Szene als es ins Gras abrauschte ist echt zum Kaputtlachen. 

Das iPhone kam dann in die Hosentasche, ab ins Dunkle. Du böses, böses Mobilephone. 

Fahrt für Fahrt wurde immer besser, entspannte, sicherer, aber die Bremsungen waren jedesmal spektakulär. 

Ich traute mich dann auch Sachen wie, flach in die Gurte legen und treiben lassen, allerdings nur bis zur nächsten Fichte, an der ich dann mit den Füßen hängen blieb, was mich dann in eine ordentliche Drehbewegung versetzte und die war dann schon echt krass. 

Irgendwie Kirmes 🎡. War dann aber schon egal. 

Am Ende fand ich es sogar ganz gut und wenn ich gezwungen worden wäre, hätte ich es nochmal gemacht. 

Nach 90 Minuten war es dann schon zu Ende. Erst hatte ich gedacht ich überlebe das alles nicht, doch hinterher war es wirklich gut. 

Wir wurden dann wieder entkleidet und zu steten Erinnerung gab es noch ein Erinnerungsfoto zu erwerben. Fini. 

Nachdem wir an der ersten und einzigen Pommesbude zu späten Mittag gegessen hatten fuhren wir zu dem bereits erwähnten Lost Place und machten dort noch ein paar Bilder. 

Dann ging es weiter zum Dürrensee, aber es fing schon wieder an sich zuzuziehen, leicht zu regnen und darum fuhren wir Richtung Toblach. 

Da wir keine Lust hatten auszugehen kauften wir noch etwas Käse und verspiesen den unter zu Hilfenahme eines läckeren Weines auf unserem Balkon. 

Somit ging ein wirklich toller Tag zu Ende. Und eine glückliche Frau war bei mir. Was will ich mehr. 

Hoffentlich wir es morgen etwas spannender. 

  • Tag 5

Heute Nacht war hier Weltuntergang. Es gewitterte, regnete und blitzte stundenlang. In so einem Tal klingt ein Gewitter immer deutlich lauter als bei uns und da kracht es ja auch schon manchmal. 

Da es bei uns heute Vormittag schönes Wetter, keinen Regen geben sollte, entschieden wir kurzfristig nach Lienz zu fahren. Kurze 40 km und in Österreich. Vorteil, da konnte man wieder günstig tanken ⛽️. Italien Super 1,90€ und in Österreich nur 1,67€. Kann man dann schon mal machen. 

Lienz, ein wirklich schönes kleines Städtchen mit interessanten, inhabergeführten Lädchen, schönen Cafés, Bäckereien und Weinstüberln, die einem das Verweilen wirklich leicht machte. Etwas moderner als Bruneck, mit mediterranem Flair. Aber gegen Mittag fing es hier dann an sich zuzuziehen und Regenwolken machten sich breit, für uns das Signal wieder aufzubrechen und zurückzufahren, aber nicht ohne noch schnell zu tanken. 

Wieder in Toblach angekommen kurz bei der Schaukäserei reingeschaut um die Lage zu peilen ob es sich lohnt dort eine Führung mit Einkauf einzuschieben, wurde mit einem ”auf keinen Fall“ dort beantwortet. Knallvoll war’s. Regentag halt 🤷‍♂️. Dann fiel Juddi noch ein, das es hier auch noch ein Bunkermuseum gibt, als nix wie hin, aber ohne Fotofierapparate. Nee. Alles auf morgen verschoben.  

Die Schäffin fand dann noch das Baumdorf, mitten im Wald liegende Holzhäuser die wie riesige Pilze aussahen und mit Holzstegen verbunden waren. Warum, wieso, weshalb blieb mir schleierhaft. Einige Kinder und schlecht gelaunte Väter trieben sich dort rum. Wir machten ein paar Bilder, aber alles irgendwie nix dolles. 

Also wieder zurück und zum Abendessen, gut und günstig. 2 extrem läkkere Grappa zum Abschluss und ab in die Heia. 

Hoffentlich wir es morgen etwas spannender. 

Bestimmt.

  • Tag 6

Heute ging es recht früh in die Schaukäserei, eine Führung gab es nicht, da nicht produziert wurde, aber anschauen konnten wir uns die Käserei trotzdem. Ganz viel Edelstahl, große Becken, jede Menge Formen in allen Größen für die Käselaibe gab es zu sehen. 

Dann ging es in den Laden zum einkaufen und wir waren dann doch über die Vielfalt der Käsesorten mehr als überrascht. 30 waren es bestimmt die vor Ort produziert werden, einen Teil davon probierten wir, was die Auswahl nicht leichter machte. Für drei von ihnen entschieden wir uns dann. 

Die restliche Zeit bis um 13.30 verplemperten mit schlafen und spazieren gehen. 

Dann öffnete das Bunkermuseum. Der kostenlose Eintritt betrug 7,50€ pro Nase 👃 und wir konnten uns den Bunker aus dem 1. Weltkrieg in Ruhe anschauen. Es war alles liebevoll restauriert, aber ein überschaubares Gebäude welches in den Berg, gut versteckt, gebaut war. Nach einer guten halbe Stunde waren wir dann auch mit anschauen fertig. 

Das Wetter war noch so geht so und wir gingen zu Birgit‘s Patisserie und bestellen die Drei Zinnen, einen Latte Macciato und ne heiße Schokolade und zerstörten das Teil fachgerecht. Es war köstlich. 

Dann fing es aber auch wieder an zu regnen und wir verschwanden in der „Dorfkirche“ um sie uns von innen anzuschauen. Welche Überraschung, sie war wirklich sehr prunkvoll von innen gestaltet und in einem tollen Zustand. Die Bilder die wir machten waren verheißungsvoll. 

Das Wetter klarte wieder auf und so fuhren wir dann doch noch (vielfach verschoben) zum Pragser Wildsee, den mach ab dem späten Nachmittag kostenfrei und ohne Auflagen besuchen konnte. Tagsüber, des Andrangs wegen war er stark reglementiert, da sonst die Besucherzahlen zu sehr ausuferten. 

Es war immer noch gut besucht aber erträglich vom Besucheraufkommen. 

Wir suchten uns einen guten Platz zum fotografieren und schossen was das Zeug hielt. Durch die Unterhaltung mit anderen Fotografen kam raus das es sich diese Nacht noch lohnen würde auf die Milchstraße zu warten, die so gegen 0.00 dort wohl erschien. 

Jutta wollte nicht, so brachte ich sie nach Hause und fuhr dann noch mal los um mich auf die Jagd zu begeben. Die Fahrtzeit betrug nur eine halbe Stunde, also kein großer Aufwand. 

Zurückgefahren zum See und da sah ich schon die Gewitterzelle mit Blitz und Donner. Super. Ich fuhr auf den Parkplatz 🅿️ des Sees schaute noch in die WetterApp, es müsste gleich besser werden. Ich nutzte die Gelegenheit und stellte schon mal die Kamera ein: Belichtungszeit 15 Sek, Blende 1,8 und ISO 3200, das sollte gehen. Dann musste ich auch nicht die anderen nerven und Dauerlicht anmachen während die schon fotografieren. Langsam trudelten die Workshopsmitglieder vom Nachmittag wieder ein und begaben sich in Stellung. Es regnete auch nicht mehr. Ich stellte mich daneben und brachte mein Stativ in Stellung, Kamera drauf, grob ausgerichtet und den ersten Shot gemacht. 

Da war sie, die Milchstraße, gleich sofort beim ersten Bild. Yap. Während die anderen noch mit ihren Kameras zugange waren, fotografierte ich schon. 

Ich machte nur 5 Bilder vom Himmel und war dann eigentlich fertig, denn, oh Wunder es fing wieder an zuzuziehen. 

Die Wolken schoben sich langsam aber sicher wieder vor die MS und verdeckten sie bald gänzlich. Zeit sich um den Vordergrund des Bildes zu kümmern. Der wird länger belichtet zwischen 40 und 60 Sekunden. Milchstraße ist hell, der Vordergrund ist dunkel, deshalb die unterschiedlichen Belichtungszeiten. Hinterher werden die Bilder miteinander verbunden und erscheinen als „1 Bild“. 

Der Regen setzte wieder ein und es wurde wirklich ungemütlich, es war mittlerweile 0.30 und Zeit fürs Bettchen. 

Die Sachen eingepackt, zum Auto und ab nach Hause. So, da bin ich ja dann doch noch zu meinen Bildern gekommen. Klasse. 

Fazit der ersten Woche 

Uns in Toblach eine Unterkunft zu wählen war eine gute Idee. Dieses beschauliche, ruhige und strategisch sinnvoll gelegenes Örtchen war ein echter Glücksfall. Die Unterkunft selbst war auch klasse, hatte alles was wir brauchten.

 Frau Wirtin war schon eher sehr speziell. Was ich ja auf den Tod hassen kann ist, wenn man mir schon morgens ein Kotelett an die Backe labert. Katastrophe. Und dann in einer Lautstärke die gar nicht geht. 

Aber sie beglückte alle ihre Gäste mit ihrer Anwesenheit. Bei den Italienern wiederholte sie dann noch lautstark den letzten Teil ihres Satzes. OMG. 

Erlebnistechnisch war alles tutto bene. 

Es stand viel auf dem Zettel und wir haben alles umgesetzt. Gute Planung und Flexibilität machten es möglich. 

  • Tag 7

Frühes Frühstück und kurze Verabschiedung ließen es zu das wir uns früh Richtung Völs am Schlern aufmachten. Unserem zweiten Standort in Woche zwei. 

Vorher fuhren wir noch nach St. Ulrich um uns Karten für den Lift rauf auf die Seceda zu kaufen bevor wir uns bei Maria einquartierten. 

Eine sehr nette Dame die uns sehr freundlich empfing und uns unser Zimmer vorstellte. Aber wohin mit unserem ganzen Käse 🧀. Kein Kühlschrank auf unserem Zimmer, aber ein geräumiger im Aufenthaltsraum, leider schon fast voll. Egal, passte noch. 

Unser Auto war schnell entladen, wir umgezogen und das Equipment zügig zusammengestellt. Zurück nach St. Ulrich und rauf auf die Seceda. Mit zwei Kabelbahnen waren wir schnell oben. 

Da waren es dann schlichte 9,5° aber nach ein paar Metern rauf auf den Berg war eine wärmende Jacke nicht mehr nötig. Schawitz. 

Das Panorama was sich uns darbot war einzigartig. Sehr imposant. Wolken und Sonne gaben sich die Hände, auch das ist immer klasse. 

Nachdem wir alles totfotografiert hatten gönnten wir uns auch mal eine halbe Stunde der Ruhe auf der Almwiese. Sehr schön. Wir schoben dann ein kurzes Gastspiel auf der dortigen Hütte mit Apfelstrudel und Getränken ein. Sehr läkka. Dann wurde es auch etwas kühler und wir beschlossen wieder runterzufahren. 

Das Abendessen nahmen wir in einem ortsansässigen Szenerestarant ein, hipp gut und teuer. 

Auf dem Rückweg zur Unterkunft kamen wir an einer Pizzaschmiede vorbei. Da wir nur etwas trinken wollten wurden wir sehr charmant aus dem Biergarten ins Restaurant verbannt. Wir machten dann auch gleich für den morgigen Abend einen Tisch klar. Auf welchen  Namen: Klaus. 

Ahh Klause, tuss bisa morgen Klause. 

War schon ein Unikat der Wirt. 

So ging der Abend noch ganz charmant zu Ende. Für morgen haben wir auch schon was vor. Seid gespannt. 

  • ag 8

Die Nacht war nicht die beste. Das Haus liegt an einer gut befahrenen Landstraße und es war eine kurze, laute Nacht. Haben dann mit der Wirtin Maria gesprochen und konnten die Zimmer von vorne nach hinten tauschen. Still ist es immer noch nicht, aber besser. Ansonsten ist es hier wirklich schön. Es gibt sogar Eier 🥚 zum Frühstück. Und man wir nicht voll gequatscht. 

Nach dem Frühstück sind wir dann los zu unserem nächsten Fotospot, einem versteckten Wasserfall von dem wir nur wage Informationen hatte wo er denn ist. 

Er war jetzt nicht gerade um die Ecke und ein Serpentinenmarathon began. Berg rauf, Berg runter. Sein Name war Ponte Pent de Giaveis Wasserfall. Er sollte in Alba-Penia sein in der Nähe einer Brücke. Die fanden wir dann auch relativ schnell, aber keinen Wasserfall. Wir fragten dann noch ein älteres italienisches Ehepaar, aber er wusste es nicht und wollte uns den Berg raufschicken. Sie nickte nur immer, bis ich dachte das ist kein Nicken, das ist Parkinson 🙈. OMG. 

Wir gingen dann zu besagter Brücke, den Weg dort rein und nach 8 Metern sahen wir den Wasserfall, schön versteckt, von der Straße nicht zu sehen. 

Super, mal ein Spot ohne 2 Stunden laufen zu müssen. Das es wieder anfing zu regnen wurde es dort auch immer rutschiger, denn wir mussten noch ein paar Meter zum Bach heruntersteigen um uns und die Kamera in Position zu bringen. Der Spot war einfach nur klasse. Irgendwann dachte ich, ach lehn dich mal zum entspannen an den Felsen, gemacht getan. Da war nur keiner und ich setzte mich unfreiwillig, unsanft auf den Hintern. Ohne in den Bach zu fallen. 

Es ergaben sich an der Stelle immer neue Motive und wir fotografierten bestimmt eine Stunde dort. 

Völlig durchnässt gingen wir dann wieder zum Auto, trockneten unser Equipment und fuhren wieder Richtung Heimat. Zuhause angekommen nahmen wir unser neues, ruhigeres Zimmer in Beschlag, Maria hatte alles gut vorbereitet. 

Da wir uns noch den hiesigen Weiher anschauen wollten ging’s wieder mit dem Auto in die Berge. Er liegt sehr schön und ist geeignet für ein Milchstraßenbild. Sehr idyllisch. Jetzt brauchen wir nur noch eine klare Nacht. Es könnte noch klappen. 

Zum Abendessen gingen wir in die besagte Pizzeria und wurden auch schon mit „Ahhh Klause, isch gomme gleich“ begrüßt. 

Es war wie erwartet läkka. Wir waren aber auch froh als wir im Bett lagen, dem Gewitter zuhören durften. Serpentinen fahren ist schon anstrengend. 

  • Tag 9

Heute Morgen ging es nach Bozen. Städtetag. Wir hatten von Maria Karten bekommen mit denen wir hier kostenlos die Buslinien benutzen konnten. Wir stellten uns an die Bushaltestelle, der erste Bus kam, ließ zwei raus und zwei rein (natürlich nicht uns) und fuhr ohne uns weiter. Der nächste, eine halbe Stunde später winkte nur fröhlich und fuhr an uns allen vorbei ohne jemanden mitzunehmen. Und nu? Ok, dem dritten wollten wir noch eine Chance geben. Mittlerweile standen so 50 potenzielle Mitreisende an der Haltestelle. Im dritten Bus angelten wir uns zwei Sitzplätze und der Rest fand auch noch Platz in diesem Bus. Katastrophe. 

Der Weg nach Bozen war mit 28 Minuten angesetzt. Nach einer guten Stunde kamen wir am Busbahnhof an, mit einer leichten Sauerstoffunterversorgung. 

Wären wir selbst mit dem PKW gefahren würden wir jetzt bestimmt noch einen der richtig teuren Parkplätze suchen. Also, alles gut 😅 

Da es ja heute tagsüber wechselhaftes Wetter sein sollte drohten wir mit mitgebrachtem Regenschirm und vor Ort neu gekaufter Regenjacke. Und ?  Petrus hat sich beeindrucken lassen. Es war bester Sonnenschein, kein Wölkchen am Himmel, arschwarm halt. Genau richtig um durchs wirklich schöne, warme, sonnige Bozen zu schlendern.  Ein Käffchen hier, ein Aperol dort und jede Menge Leute gucken. Die Geschäfte waren ähnlich wie in Bruneck interessant, gut besucht und mit unzähligen netten Mitarbeiter/innen bestückt. Dagegen ist es in Münster am Samstag leer und ruhig. 

Am späten Nachmittag waren wir fertig mit gucken und allem anderen und es ging wieder mit dem Bus nach Völs zurück. Diesmal etwas schneller und mit einem nicht ganz so vollen Bus. Beim Bäcker kauften wir noch frisches Schüttelbrot und ein wenig Käse. Das war dann unsere Abendjause. 

Um 23.15 fuhren wir nochmal zum Weiher, der Regen hatte zwar inzwischen aufgehört, aber die Wolkendecke blieb verschlossen. Gegen 01.00 fuhren wir wieder heim. 

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

fünf + 10 =

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner